„Von Müttern und Männern“ 01 / 2022
Die Beziehung zur Mutter prägt den Sohn ein Leben lang, ob er will oder nicht – mutmaßt man bei psychologisierenden Gesprächen am Küchentisch. Jenseits der üblichen Klischees betrachten wir verschiedene Dimensionen der Beziehungen zu unseren Müttern. Vermutlich lauern Überraschungen und neue Erkenntnisse im offenen Austausch des Männerpalavers. Palaverbeginn 19.15 Uhr / Getränke und Informationen ab 19.00 Uhr / € 5.- je Abend / Anmeldung erwünscht, wegen ggfs. infektionsschutzbedingt nötiger Obergrenze.
Termin
Mo, 10.01.22
19:15 Uhr
Ort
Evangelische Stadtakademie München
Herzog-Wilhelm-Str. 24
80331 München
Kosten
5,00 €
Anmeldung erforderlich – hier klicken.
Ein Mann erzählt: „Meine Mutter war Bildhauerin und Pianistin. Leidenschaftlich, dafür brannte sie … Im Laufe ihres Lebens konnte sie diesen Leidenschaften immer mehr nachgehen, ein guter Flügel im Keller und ein gut ausgestattetes großzügiges Atelier im ersten Stock sorgten dafür. Darauf war und bin ich stolz, dass ich so eine besondere Mutter mit so besonderen Leidenschaften hatte.
Aber meine Mutter war auch eine Frau, die mal leidenschaftlich einen Streit vom Zaun brach, die „Lindenstraße“ leidenschaftlich verfolgte, sich in anderer bzw. fremder Leute Angelegenheiten einmischte.
Und meine Mutter war eine FRAU. Was ist der Unterschied zwischen einer leidenschaftlichen Frau und einer leidenschaftlichen Mutter? Der Sex, der der eigenen Mutter – im Unterschied zu allen anderen Frauen auf der Welt – nicht zugestanden ist.
Meine Mutter war in vielerlei Hinsicht leidenschaftlich, in einigen Beziehungen hat dies durchaus auch Leiden erschaffen, zum Beispiel, wenn ich als ihr Sohn erst an zweiter oder dritter Stelle in der Rangfolge ihrer Leidenschaften stand.“
Nächste Woche (17.01.2022): Zwietracht und Versöhnung
Weitere Termine in der Reihe: Bitte hier klicken