Gruppentherapie mit sexuellen Kindesmisshandlern (Projekt „man|n sprich|t“)
Kurzbeschreibung
Als spezialisierte Facheinrichtung führen wir seit 1997 in Kooperation mit dem KinderschutzZentrum München geschlechtsspezifische Therapiegruppen für Männer* und Heranwachsende durch, die Kinder sexuell missbraucht haben.
Sie können sich an uns wenden
- wenn Sie selbst betroffen sind und Angst haben, dass aus Ihren Phantasien (wieder) Taten werden könnten.
- wenn Sie privat oder beruflich mit übergriffigen Männern* zu tun haben. Sie erhalten bei uns fachkundige Beratung und können außerdem die Männer* in unsere Gruppen vermitteln.
Zunehmend mehr Männer* überwinden das Tabu und suchen aus eigener Motivation nach einem Therapieplatz. In anderen Fällen ist die Aufmerksamkeit und Verantwortlichkeit des sozialen Umfeldes oder eine gerichtliche Auflage Anlass für Beratung und Therapie. Wir arbeiten dann eng mit Ihnen als vermittelnde Person zusammen, um einen verbindlichen Rahmen als Grundlage der Therapie zu schaffen.
Aufnahmevoraussetzungen
Wir nehmen in unseren Therapiegruppen Männer* auf
- deren sexuelle Orientierung auf Kinder ausgerichtet ist
- die sich in bestimmten Lebensumständen Kindern sexuell bemächtigen
- die Kinderpornographie konsumieren und keinen (oder noch keinen) persönlichen Kontakt zu Kindern suchen (Hands-off Täter)
Therapiesetting / Konzept
Die Männer* sind in der Gruppe durch ihre Anonymität geschützt, den Gruppentherapeut*innen jedoch mit Namen und Adresse bekannt. Wir arbeiten mit einem Therapeutenpaar in Kleingruppen (maximal 7-8 Teilnehmer) über einen Zeitraum von 2 Jahren (80 zweistündige Sitzungen). Je nach Bedarf ergänzen wir unser Gruppenangebot durch Familienberatung, Therapie für die betroffenen Kinder und durch Helferkonferenzen.
Evaluation und Weiterentwicklung
Die Gruppenarbeit mit Männern* wird wissenschaftlich evaluiert. Die geringe Rückfallquote und das Erreichen wesentlicher Erlebens- und Handlungsziele der Teilnehmer sichern den Schutz der Kinder und belegen die Effektivität unserer Arbeit.
Therapieziele
Primäres Ziel der Gruppentherapien ist der nachhaltige Schutz der Kinder vor weiterer sexualisierter Gewalt.
Viele Gruppenteilnehmer erlebten in ihrer Lebensgeschichte mangelnde Bindung, Beziehungsabbrüche, Vernachlässigung und Gewalt. Sie benötigen daher eine hohe Verbindlichkeit, das Benennen klarer Grenzen und zugleich intensive Unterstützung für eine positive Persönlichkeitsentwicklung auf der Grundlage von Wertschätzung und Respekt. Die Auseinandersetzung mit den sexuellen Übergriffen, die Verantwortungsübernahme für das eigene Handeln und die Entwicklung von Selbstkontrolle stehen im Zentrum der Gruppenarbeit, ebenso wie die Förderung von Einfühlungsvermögen in sich selbst und in andere. Die intensive Bearbeitung der Gruppenprozesse dient dazu, die persönlichen Themen der Teilnehmer besser benennen zu können und die individuelle Entwicklung anzustoßen und zu fördern.
Therapiegruppen für Jugendliche
Auf den ständig wachsenden Bedarf in der Kinder- und Jugendhilfe reagierend, bietet das KinderschutzZentrum München außerdem seit 2001 auch Gruppen für Heranwachsende ab 13 Jahren an.
Zugang
Der erste Schritt ist ein Anruf, um ein unverbindliches Orientierungsgespräch zu vereinbaren.
Tel. 089 / 543 95 56
Montag/Mittwoch 10.00-12.00 Uhr
Dienstag/Donnerstag 12.00-14.00 Uhr